Niere

Funktionsstörungen der Niere

Die Niere hat die Aufgabe, den Körper zu entgiften, produziert Hormone und reguliert den Flüssigkeitshaushalt. Eine Verschlechterung der Nierenfunktion kann folglich zu Flankenschmerzen, Flüssigkeitseinlagerungen, Unwohlsein und – bei einer begleitenden Entzündung – zu Fieber bzw. Schüttelfrost führen.
Bluthochdruck, Diabetes, Medikamente und Schadstoffe verursachen unter anderem eine Funktionsstörung der Niere, die schließlich bis zur Niereninsuffizienz führen kann. Auch ein behinderter Abfluss des Urins aus dem Nierenbecken führt zu einer Schädigung der Niere. Ursachen hierfür können z.B. Steine oder Engstellen des Harnleiters sein. Auch eine nicht erkannte Blasenentleerungsstörung kann übrigens einen Rückstau des Urins in Harnleiter und Nierenbecken verursachen.

Nierenzysten

Nierenzysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Nierengewebe. In der Regel führen sie jedoch zu keinen Beschwerden und sind nicht behandlungsbedürftig. In seltenen Fällen kommt es zu Einblutungen, Entzündungen oder einer Einschränkung der Nierenfunktion.

Raumforderungen der Niere

Raumforderungen sind Neubildungen des Nierengewebes. Diese können gutartig, beispielsweise beim sogenannten Angiomyolipom, sein und keine weitere Therapie erfordern. Allerdings treten auch an den Nieren bösartige Neubildungen im Sinne eines Nierenzellkarzinoms auf (siehe Kapitel Tumore).

Verletzungen der Niere

Durch äußere Gewalteinwirkung, wie es häufig im Rahmen von Verkehrsunfällen vorkommt, kann es zu einer Verletzung des Nierengewebes oder des Nierenbeckens kommen. Folgen sind Einblutungen oder Urinleckagen. Neben Flankenschmerzen und einem Bluterguss der Haut, können außerdem die Rotverfärbung des Urins oder – im weiteren Verlauf – Entzündungszeichen Hinweise auf eine Verletzung der Niere sein.

Nierensteine

(Nephrolithiasis)

Nierensteine sind sehr häufig. Oft sind sie Folge moderner Lebensgewohnheiten, denn Ernährung, Trinkmenge und das Ausmaß der körperlichen Bewegung beeinflussen die Entstehung von Harnsteinen. Weitere Einflussfaktoren sind die Harnsäureausscheidung, Entzündungen und Stoffwechselstörungen. Wandern die Steine in den Harnleiter und verlegen den Abfluss des Urins, kommt es schließlich zu Koliken. Weitere Beschwerden können Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schüttelfrost oder die Rotverfärbung des Urins sein. In der Regel werden Nieren- oder Harnleitersteine heute durch Stoßwellen von außen zertrümmert, oder im Rahmen eines kurzen operativen Eingriffes endoskopisch geborgen.

Nierenbeckenentzündung

(Pyelonephritis)

Kommt es im Rahmen einer Blasenentzündung zu einem Aufsteigen von Bakterien über die Harnleiter in das Nierenbecken, dann kann es zu einer Nierenbeckenentzündung kommen. Selten erfolgt Erregerausbreitung über die Blutbahn. Zeichen einer Nierenbeckenentzündung können Brennen beim Wasserlassen, Flankenschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber oder Schüttelfrost sein.